Textillexikon - Polyester
Polyester
Polyester ist eine synthetische Chemiefaser auf der Basis von Erdöl, Terephtalsäure und Äthylenglykol. Bekannte Markennamen sind Trevira, Dacron und Diolen. Im Vergleich zu einer Naturfaser ist die Struktur von Polyester sehr gleichmäßig. Wird die Faser zu einem texturierten Garn verarbeitet, verleiht die Textur dem Gewebe wärmende Eigenschaften. Die glatte Faser wirkt eher kühlend. Unter Textur versteht man einen Vorgang, der einer glatten Faser eine Kräuselung beibringt, so dass diese in ihrer Struktur einer Naturfaser wie Wolle oder Baumwolle ähnlich wird. Es ist folglich möglich, aus Polyester gleichermaßen wärmende wie kühlende Bekleidung herzustellen. Polyester ist äußerst dehn- und strapazierfähig, neigt jedoch stark zu elektrostatischer Aufladung und damit zu hoher Verschmutzung. Polyestertextilien sind bis zu 60° C waschbar, laufen kaum ein, nehmen keine Feuchtigkeit auf und sind dadurch schnell getrocknet. Da Polyesterfasern nicht knittern, entfällt auch das Bügeln. Polyestertextilien sind form- und lichtbeständig, werden von Motten verschmäht und sind sehr weich und geschmeidig.
Ihre Pflegeleichtigkeit prädestiniert Polyesterfasern für Sportbekleidung und technische Textilien. Da Polyester nicht verrottet, muss für ordnungsgemäßes Recycling gesorgt werden.
Als Beimischung zu Wolle, Baumwolle und Viskose ist Polyester sehr beliebt. In der Kombination mit der Kunstfaser können die Eigenschaften von Naturfasern optimiert werden. Solche Mischgewebe laufen beim Waschen nicht so stark ein und knittern weniger.
Das Global Recycled Standard (GRS) Siegel wird von der gemeinnützigen Organisation Textile Exchange verliehen. Ziel der Zertifizierung ist es, die Nachhaltigkeit in der Textilindustrie zu fördern Das Siegel hat die Rückverfolgbarkeit der verwendeten Materialien und die umweltverträgliche Produktion im Fokus. Schwerpunkt ist folglich die Faserherstellung, das Endprodukt und diverse Zwischenschritte im Herstellungsprozess werden nicht kontrolliert. Die Verwendung des Siegels ist gestattet, wenn mindestens 20 % des Endprodukts aus recyceltem Material besteht. Im Mittelpunkt steht die Zusammensetzung des Materials. Ein Vergleich mit Standards, welche Anliegen des Umweltschutzes oder der Arbeitsbedingungen zum Ziel haben, ist nicht möglich.