Lexikon

Angora

Angorakaninchen sind eine besondere Rasse, deren Fell zu einer nachwachsenden Wolle mutiert ist. Aus den langen Kaninchenhaaren wird die Textilfaser Angora gewonnen. Als Angora wird ausschließlich die Faser vom Kaninchenhaar bezeichnet. Der Begriff findet keine Anwendung auf das Haar der Angoraziege. Wolle von der Angoraziege heißt Mohair. Angora ist eine der feinsten Naturfasern. Die zarten, weichen Haare der Tiere werden drei- bis viermal jährlich geschoren oder ausgekämmt. Angorakaninchen werden größtenteils in Asien gezüchtet, wobei chinesische Farmen durch das dort praktizierte, schmerzhafte Ausrupfen der Haare in Kritik geraten sind. Europäische Züchter verwenden spezielle Schergeräte und lassen die nackten Tiere nach der Schur für zwei Tage in temperierter Umgebung akklimatisieren, was den Fasergewinnungsprozess im Vergleich zum asiatischen Standard verteuert. Pro Jahr liefert ein Angorakaninchen etwa 250 Gramm Wolle. Angorafasern sind fein, weich, glatt und besonders leicht. Die Fasern nehmen bis zu 60 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit auf und ihr Isolationsvermögen ist hervorragend. Aufgrund dieser Eigenschaften wird hochwertige Wintersport- oder Rheumawäsche aus Angorawolle hergestellt. Angora neigt zum Verfilzen. Um die Pflegeeigenschaften zu optimieren, wird Angora selten rein versponnen. Meistens wird Angora mit anderen Fasern gemischt, zum Beispiel mit Merinowolle, Alpaka und/oder Synthetikfasern. Vier bis fünf Tage nach dem Kauf kann Angorakleidung mit einem feuchten Tuch bei niedriger Hitze gebügelt werden. Durch diese Maßnahme entspannt sich die Faser und der Tragekomfort steigt zusätzlich an. Angoratextilien brauchen nicht oft gewaschen zu werden, meistens reicht Auslüften. Ist eine Wäsche notwendig, nützt der Blick aufs Pflegeetikett. Je nach Garnzusammensetzung kann das Kleidungsstück bei max. 30 Grad in die Waschmaschine oder es empfiehlt sich die Handwäsche in lauwarmem Wasser. Ziehen Sie die Textilien auf die linke Seite und verwenden Sie ein Wollwaschmittel. Keinesfalls darf Angorakleidung gerubbelt und gewrungen werden. Wickeln Sie die nasse Kleidung in Handtücher und drücken Sie das Wasser vorsichtig aus. Anschließend liegend trocknen lassen.

Baumwolle

Auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt: Baumwolle wächst nicht auf Bäumen und ist auch keine Wolle. Baumwollpflanzen zählen zur Familie der Malvengewächse. In den Früchten der Pflanzen befinden sich die langen Samenhaare, welche zur Fasergewinnung verwendet werden. Baumwolle kann von Natur aus weiß, braun oder grün sein. Farbig wachsende Baumwollarten erreichen ihre Endfarbe erst nach vielen Waschgängen. Um ihren endgültigen Farbton zu erreichen, müssen diese farbigen Fasern bis zu hundert mal gewaschen werden. Nach jedem Waschgang intensiviert sich der Farbton, wird dunkler und schöner. Baumwolle ist eine sehr alte Kulturpflanze, die bereits 6000 Jahre vor Chr. in Indien zur Herstellung von Kleidung verarbeitet wurde. Nach Europa gelangte die Naturfaser durch die Araber, etwa ab dem 6. Jahrhundert n. Chr. Die Mauren bauten Baumwolle in Spanien im großen Stil an. Industriell verarbeitet wird Baumwolle in Europa seit dem 18. Jahrhundert. Baumwolle ist eine sehr weiche, feine und hautsympathische Naturfaser, die sich außerdem durch eine hohe Strapazierbarkeit und Reißfestigkeit auszeichnet. Textilien aus reiner Baumwolle sind saugfähig, atmungsaktiv, pflegeleicht und unempfindlich gegen Schweiß. Da Baumwollgewebe im nassen Zustand eine hohe Zugfestigkeit aufweist, sind Baumwolltextilien für häufiges Waschen geeignet. Weiße Baumwollkleidung verträgt Waschtemperaturen bis zu 95 Grad und kann anschließend in den Wäschetrockner. Naturfarbige oder bunte Textilien sollten nur bis 40 Grad und ohne Bleichmittel gewaschen werden. Strickwaren aus Baumwolle werden feucht aufgehängt oder, sofern sie schwer sind, flach liegend getrocknet, um ein Verziehen zu vermeiden. Der Anbau von Baumwollpflanzen ist sehr pestizidintensiv und gilt von daher unter Umweltschutzgesichtspunkten als problematisch. Bei Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau wird auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichtet, natürlich gedüngt und traditionell von Hand gepflückt. Die Handpflückung ist ein besonderes Qualitätsmerkmal, da Erntemaschinen auch unreife und minderwertige Samenkapseln erfassen. Die Ernte von Hand ist viel präziser und die Rohbaumwolle weist einen wesentlich geringeren Verschmutzungsgrad auf.

Belgian Linen

Der Flachsanbau und die Leinenweberei hat in Belgien eine lange Tradition. Flachs ist eine Faser, die natürlich und ursprünglich ist und deren Anbau ökologisch betrachtet viele Vorteile bietet. Belgian Linen ist ein geschütztes Markenzeichen für Erzeugnisse von renommierten belgischen Unternehmen, die zum Teil auf eine mehr als 100jährige Firmengeschichte zurückblicken können. Diese Unternehmen haben sich strengen Kriterien verpflichtet. Sie produzieren nach hohen umweltschonenden und sozialen Richtlinien. Das Belgian Linen Zertifikat wurde um das Jahr 1960 von der Belgian Linen Association entworfen. Das Ziel des Siegels ist es, Leinenerzeugnisse von höchster Qualität der belgischen Leinenweberindustrie auszuzeichnen. Produkte, die für die Auszeichnung mit dem Belgian Linen Zertifikat vorgeschlagen sind, müssen sich an einem strengen Qualitätsmaßstab messen lassen. Die Leinengewebe müssen in Belgien gewoben sein und mindestens 85 % des Eigengewichts muss aus reinen Flachsfasern EU-europäischen Ursprungs bestehen. Der Verbraucher erhält mit dem Kauf einer Belgian Linen zertifizierten Ware ein Textilprodukt, das garantiert natürlich und ökologisch in Belgien erzeugt wurde und verschiedene Qualitätstests erfolgreich durchlaufen hat.

Belgian Royal Warrant Holder

Belgian Royal Warrant Holder Um Hoflieferant des Belgischen Königshauses zu werden, muss ein Unternehmen oder eine Manufaktur höchsten Ansprüchen genügen können. Die regelmäßige und zuverlässige Belieferung mit Produkten bildet dabei nur einen Schwerpunkt. Mindestens genauso wichtig ist die Einhaltung strenger Qualitätsstandards. Nur wer dauerhaft eine qualitativ erstklassige Arbeit leistet und kontinuierlich anspruchsvolle Produkte und Dienstleistungen bieten kann, hat überhaupt die Chance, "Offizieller Lieferant des Belgischen Hofes" zu werden. Die Unternehmenskultur muss von Ethik und Aufrichtigkeit geprägt und über jeden Zweifel erhaben sein. Dazu gehören auch Aspekte wie Ehrenhaftigkeit und eine faire Preispolitik. Das Wohl aller Beteiligten sollte dabei stets im Mittelpunkt stehen. Die Vergabe der Lizenz Für die Vergabe der (kostenlosen) Lizenz ist ein aufwendiges Verleihungsverfahren erforderlich. Es beginnt mit einem schriftlichen Antrag beim Intendanten der Zivilliste des Belgischen Königs. Nach einer strengen Prüfung kann dem Antragsteller dann der Titel "Offizieller Lieferant des Belgischen Hofes" verliehen werden. Dieser Titel ist zunächst auf fünf Jahre befristet und wird beim erneuten Vorliegen aller relevanten Voraussetzungen verlängert. Kommt es zu ernsthaften Regelverletzungen oder zu anderen Vorkommnissen, verliert der Inhaber seinen Titel auch innerhalb einer Fünf-Jahres-Frist. Die Ernennung zum Hoflieferanten soll dem Titelinhaber zeigen, dass das Belgische Königshaus seinen professionellen Anspruch und sein Know-how zu würdigen weiß. Sie ist für jedes Unternehmen und für jeden Handwerker eine besondere Ehre, aber auch mit einer Verpflichtung verbunden. Die Qualität der gelieferten Produkte oder Dienstleistungen muss schließlich konstant hoch sein. Belgische Hoflieferanten sind also in jedem Fall absolute Meister ihres Fachs. Ein Titel mit Tradition Der Titel "Lieferant des Hofes" wurde 1833 zum ersten Mal vergeben. Im Laufe der Zeit wurden die Lizenzbedingungen immer wieder ergänzt oder angepasst. Die derzeit gültigen Bedingungen erließ der Königliche Palast im Jahre 2000. Dass der Titel eine Ausnahme und somit tatsächlich eine Besonderheit darstellt, zeigen folgende Zahlen: Im gesamten Jahr 2014 vergab Seine Majestät lediglich fünf neue Lizenzen, im Folgejahr waren es sogar zwei weniger. Um die Interessen der Lizenzinhaber zu schützen, wurde 1988 mit Unterstützung des Königshauses eine gemeinnützige Vereinigung ins Leben gerufen.

CLY

CLY ist Kurzzeichen für Lyocell. Lyocell ist eine aus Zellulose bestehende, einen industriell hergestellten Stoff, der aus natürlichen Rohstoffen gewonnen wird. Lesen Sie mehr unter Lyocell / Tencel.

CO2-Neutral

CO2-Logic vergibt in Zusammenarbeit mit der akkreditierten belgischen Prüf- und Zertifizierungsorganisation Vinçotte nach strengen Vorgaben das Label "CO2-Neutral", das auf dem international anerkannten Standard PAS2060 basiert. Es wird an jene Unternehmen vergeben, die ihre Verantwortung für die Auswirkungen ihrer CO2-Emissionen ernst nehmen und sie nicht auf die Gesellschaft oder auf künftige Generationen abwälzen. Das Zertifikat garantiert, dass die entsprechenden Unternehmen oder Organisationen ihre sowohl lokalen als auch globalen Klimaauswirkungen berechnen, kompensieren und reduzieren. Anders als andere Zertifizierungen Mittlerweile existiert weltweit zwar eine ganze Reihe an CO2-neutralen Zertifizierungen, doch nur wenige Labels werden auch von einer seriösen, glaubwürdigen und vor allem international unabhängigen Zertifizierungsstelle validiert. Vinçotte ist solch ein Drittanbieter. Die Organisation hat sich dazu verpflichtet, die objektive Unabhängigkeit der Gutachten zu gewährleisten und alle geltenden Richtlinien und Gesetze strengstens einzuhalten. Verbraucher, die verantwortungsbewusst einkaufen möchten, treffen hier also auf ein Label, das echte Klimaschutzbemühungen beweist. Umgekehrt bekommen Unternehmen mit dem Label die Möglichkeit, sich von leeren Umwelt- und Klimaschutzversprechen zu befreien und echte Initiative zu zeigen. Wer steckt hinter CO2-Logic? Als erste Organisation in Belgien und einer der europaweiten Pioniere in Sachen Klimaschutz führt CO2-Logic Kunden in Richtung CO2-Neutralität. Die Experten nehmen sich jeder Umweltherausforderung an und entwickeln individuelle Nachhaltigkeitslösungen und -maßnahmen. Der Vorsprung, den Co2-Logic besitzt, wurde und wird durch hoch spezialisierte Schulungen und eine internationale Zusammenarbeit erreicht. Dass die CO2logic-Berater dabei auch immer authentisch bleiben, beweist die Tatsache, dass sie in ihrem Alltag schon seit 2007 auf öffentliche Verkehrsmittel und klappbare Brompton-Fahrräder setzen.

Dinkel

Dinkel ist eine uralte Getreidesorte und zählt zu den sogenannten Spelzgetreiden. Das eigentliche Korn ist bei diesen Arten vom sogenannten Spelz, einer natürlicher Schutzhülle umgeben. Vor der weiteren Verarbeitung zu Mehl muss dieser Spelz in einer Schälmühle entfernt werden. Die dort anfallenden Dinkelspelzen sind viel zu schade, um in der Abfalltonne zu landen. Sie enthalten einen hohen Anteil Kieselsäure und werden von alters her zur Füllung von Kissen verwendet. Schon die Universalgelehrte des Mittelalters Hildegard von Bingen, wusste die Heilwirkung von Dinkel in allen seinen Bestandteilen zu schätzen. Dinkelspelzen klumpen nicht zusammen und bewahren sich ihre Rieselfähigkeit auch bei Dauergebrauch. Dinkel-Kissen passen sich dadurch optimal an den Kopf- und Nackenbereich an. Da Dinkelspreu im Vergleich zu Hirse von gröberer Struktur ist, ergibt sich eine leichte Massagewirkung, welche die Durchblutung anregt. Dinkel-Kissen sind in der Lage, Wärme über einen längeren Zeitraum zu speichern. Wird das Kissen vor dem Gebrauch auf 40 bis 50 Grad erwärmt, strahlt die Wärme wohltuend auf die verspannte Nackenmuskulatur ab. Die Fähigkeit der Dinkelspreu, Feuchtigkeit abzutransportieren und die Luftdurchlässigkeit sorgen für ein angenehm trockenes Schlafklima. Zum gesunden Schlafen tragen auch die entsprechenden Zertifikationen der verwendeten Füll- und Bezugsmaterialien bei. Dinkel aus kontrolliert biologischen Anbau und das GOTS-Zertifikat bürgen für schadstofffreie Ware. Mit dem GOTS Siegel (Global Organic Textile Standard) werden nur solche Textilpodukte ausgezeichnet, die zu mindestens 70 % aus biologisch erzeugten Naturfasern bestehen. Chemische Zusätze müssen strenge umweltrelevante und toxikologische Kriterien erfüllen. Der GOTS ist als weltweit führender Standard anerkannt. Lebensmittel, die mit "kbA" (kontrolliert biologischer Anbau) ausgezeichnet sind, müssen unter komplettem Verzicht auf Gentechnologie, mineralische Kunstdünger, chemische Pestizide, Wachstumsregulatoren und Mastmittel produziert werden. In der Weiterverarbeitung ist die Zugabe von künstlichen Farbstoffen und Geschmacksverstärkern untersagt. Die Anbauflächen dürfen ausschließlich mit natürlichem Dünger wie Mulch, Jauche oder Gründünger genährt werden. Auch die Schädlingsbekämpfung erfolgt mit biologischen Maßnahmen.

Elasthan

Elasthan ist eine gummiartige, synthetische Chemiefaser, die sich durch hohe Dehnbarkeit, gepaart mit hoher Festigkeit, auszeichnet. Entwickelt wurde diese Kunstfaser vom amerikanischen Chemiekonzern DuPont, der sie 1959 unter ihrem ursprünglichen Namen "Fibre K" auf den Markt brachte. Bekannte Markennamen sind Lycra und Dorlastan. Das Kürzel für Elasthan ist PUE (früher EL). Hauptrohstoff für die Produktion von Elasthanfasern ist Erdöl. Elasthan-Fäden können bis auf die siebenfache Länge gedehnt werden und ziehen sich anschließend auf die ursprüngliche Länge zusammen. In der Textilindustrie kommt diese hochelastische Chemiefaser hauptsächlich für die Produktion von passgenauer Bekleidung, die nicht aufträgt, zur Anwendung. Beispiele für die Verwendung von Elasthanfasern sind Sportkleidung, Dessous und Strümpfe. Vielfach ist Elasthan nicht im kompletten Gewebe verarbeitet, sondern lediglich im Dehnbund, so z.B. bei Strümpfen oder Unterhosen. Auch Spannbettlaken enthalten häufig einen Elasthananteil. Elasthan wird aus Gründen des besseren Tragekomforts in Kombination mit anderen Fasern verarbeitet. Sehr häufig sind Gewebe aus 80 % Polyamid und 20 % Elasthanfasern. Elasthantextilien werden mit Feinwaschmittel schonend gewaschen und keinesfalls im Trockner getrocknet. Bei zu heißem Waschen (60 Grad) oder der Verwendung von Weichspülern verlieren Elasthanfasern ihre Dehnbarkeit und werden rissig. Vor dem Bügeln sollte unbedingt das Pflegeetikett des Herstellers beachtet werden.

GOLS

Ökologisch, natürlich und gut gebettet auf einer Naturlatexmatratze - dafür bürgt das GOLS Siegel. GOLS ist die Abkürzung für Global Organic Latex Standard. Es handelt sich dabei um ein Zertifizierungsprogramm der Control Union Certifications, einer im Jahr 2002 gegründeten, international agierenden Stiftung. Control Union Certifications setzt sich für durchgehende Nachhaltigkeit innerhalb der Herstellungsketten im Nahrungs- und Futtermittelsektor, der Bioenergie- und der Textilindustrie ein. Das GOLS Zertifikat ist eine vielbeachtete Auszeichnung für Naturlatex, das von natürlich und ökologisch wirtschaftenden Plantagen stammt und unter Beachtung strenger Auflagen weiter verarbeitet wird. Das Zertifikat garantiert die Einhaltung der festgelegten Anforderungen von der Plantage bis zum Handel. Um mit dem GOLS Zertifikat ausgezeichnet zu werden, müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein: - das Produkt muss zu mehr als 95 % aus zertifiziertem, organischem Rohmaterial bestehen - definierte Grenzwerte für schädliche Substanzen, Emmissionen, Polymere und Füllstoffe dürfen nicht überschritten werden - in jeglichen Produktionsstufen müssen strenge soziale Kriterien eingehalten werden Das GOLS Siegel ist das derzeit umfassendste, international anerkannte Zertifikat mit lückenloser Dokumentation und Kontrolle.

GOTS

GOTS steht für die Begriffe Global Organic Textile Standard. Dieser Standard ist weltweit führend und anerkannt. GOTS definiert die umweltrelevanten und sozialen Anforderungen der gesamten Textilproduktionskette. Die GOTS-Arbeitsgruppe besteht aus vier bekannten, internationalen Mitgliedsorganisationen, die zusammen mit weiteren internationalen Experten ihr Fachwissen beim Global Organic Textile Standard einbringen. Die Zertifizierung erfolgt industrieunabhängig. Zertifziert werden können Produkte aus textilen Fasern, jedoch keine Leder- und Fellprodukte. Es gibt zwei Kennzeichnungsstufen. Ein ökologisch und natürlich hergestelltes Textilprodukt mit GOTS-Kennzeichnung "Bio" bzw. "kbA/KbT" muss zu mindestens 95 % aus biologisch erzeugten Fasern bestehen. Textilien mit der Bezeichnung "hergestellt aus ... % kbA/kbT Fasern" enthalten mindestens 70 % kontrolliert biologisch erzeugte Naturfasern. Die wichtigsten Kriterien für die Zertifizierung nach GOTS sind: Faserproduktion nach anerkannten internationalen oder nationalen Bioanbaustandars, ggf. auch aus Umstellbetrieben möglich Einhaltung strenger Umweltkriterien in den einzelnen Verarbeitungsstufen bzgl. verwendeter chemischer Hilfmittel, Farben, Verpackungsmaterialien, etc. höchste Anforderungen an die Qualität und Humantoxizität (Waschechtheit, Festigkeit, Rückstände, etc) alle an der Produktionskette Beteiligten müssen über ein Sozialmanagement verfügen, das die EInhaltung sozialer Mindestanforderungen überwacht (z.B: Verbot von Kinderarbeit, Zahlung von Mindestlohn, Verbot von Zwangsarbeit, usw.) Unternehmen, die am Zertifizierungsverfahren teilnehmen, werden auf die Einhaltung aller Kriterien verpflichtet. GOTS inspiziert diese Unternehmen vor Ort und lässt zusätzlich Rückstandsanalysen vornehmen. Das Ziel der Organisation ist es, Textilien, die ökologisch und natürlich hergestellt wurden, fest im alltäglichen Leben zu etablieren. Ökologisch und natürlich zu produzieren bedeutet, eine Landwirtschaft zu betreiben, die auf den Einsatz toxischer und bleibender Pestizide verzichtet, die Bodenfruchtbarkeit ohne kritische Düngemittel erhält, keine gentechnischen Eingriffe vornimmt, auf artgerechte Tierhaltung achtet und soziale Mindeststandards einhält. GOTS - Vergleiche! Vom Feld bis zum Shop

Halbleinen

Halbleinen ist ein geschützter Begriff für ein Mischgewebe aus Baumwolle und Leinen. Das übliche Mischungsverhältnis ist 50:50. Der dünne Längsfaden (Kettfaden) besteht aus reiner Baumwolle, der starke Querfaden (Schuss) besteht aus 100 % Leinen. Gemäß Textilkennzeichnungsgesetz muss ein als Halbleinen bezeichnetes Gewebe zu mindestens 40 % aus Leinen bestehen. Halbleinen ist eine "Erfindung" des 19. Jahrhunderts. Bis dahin war die übliche Textilfaser Wolle, Hanf oder Leinen. Als die preiswerte und unkompliziert zu verarbeitende Baumwolle die europäischen Märkte eroberte, verlor das aufwendig zu handhabende und teure reine Leinen an Bedeutung. Allerdings kann Halbleinen auch als geglückte Symbiose aus Baumwolle und Leinen bezeichnet werden, da es die Vorteile beider Fasern miteinander vereint. Baumwolle ist in der Lage, bis zu 65 % des Eigengewichts an Feuchtigkeit aufzunehmen. Sie ist sehr saugfähig, weich und angenehm zu tragen. Außerdem ist die Faser so elastisch, dass daraus hergestellte Textilien annähernd knitterfrei sind. Baumwolle verträgt hohe Waschtemperaturen und kann problemlos eingefärbt oder gebleicht werden. Allerdings hat Baumwolle den Nachteil, dass sie schnell dünn wird, ausfranst und nicht sehr reißfest ist. Hier kommen dem Halbleinen-Mischgewebe die positiven Eigenschaften des Leinen zu gute. Leinen ist glatt, flust nicht und zeichnet sich außerdem durch eine hohe Reißfestigkeit aus. Auch Leinen kann mit hohen Temperaturen gewaschen und gefärbt werden. Kleidungsstücke aus Halbleinen sind daher pflegeleicht, von angenehmem Tragegefühl und edler Optik.

Hanf

Hanf ist eine uralte Kulturpflanze, die bereits in der Antike für die Herstellung von Bekleidung Verwendung fand. Die Phönizier und viele Seefahrer nach ihnen, nutzten für die Herstellung von Segeln Hanftuch, da dessen Fasern gegenüber Salzwasser sehr widerstandsfähig sind und sich nur minimal mit Wasser vollsaugen. Als Mitte des 19. Jahrhunderts der Schneider Levi Strauss die erste Jeans auf den Markt brachte, um die Goldwäscher in Kalifornien mit strapazierfähigen, nässeresistenten Arbeitshosen auszustatten, benutzte er dazu Stoff aus reinem Hanf. Durch die vermehrte Nutzung von preisgünstiger Baumwolle und die Erfindung der Kunstfaser, führte Hanf über Jahrzehnte hinweg ein Schattendasein als Abdichtmaterial von Rohrgewinden. Als nachwachsender Rohstoff, dessen Anbau ohne Chemieeinsatz vonstatten geht, ist der pflegeleichte und schädlingsresistente Hanf heute wieder verstärkt ins Bewusstsein der Verbraucher gerückt. Die Hanfpflanze wächst rasant und ist bei der Produktion von Biomasse anderen Nutzpflanzen weit überlegen. Textilien aus Hanf sind sehr reiß- und scheuerfest. Aus diesem Grund sind Kleidungsstücke aus Hanf sehr langlebig. Bedingt durch den guten Feuchtigkeitshaushalt und den exzellenten Tragekomfort sind Hanffasern sehr gut für Sommerkleidung geeignet. Die Kleidung fühlt sich auch bei starkem Schwitzen nicht nass an. Im Gegensatz zu manch anderen Fasern, lässt Hanf auch nicht die Haare zu Berge stehen, da beim Tragen keine elektrische Aufladung erfolgt. Von ihrer Struktur her ähnlich wie Seide, haben auch Hanffasern im Sommer kühlende und im Winter wärmende Eigenschaften. Hanfkleidung sollte im Schonwaschgang bei maximal 40 Grad gewaschen werden und darf nicht in den Wäschetrockner. Bei feinen Strickwaren aus Hanf empfiehlt sich die Handwäsche. Kleidungsstücke, insbesondere Jeans, gehen beim Waschen nicht ein, weiten sich aber beim Tragen.

Hirse

Hirse ist ein Spelzgetreide aus der Familie der Süßgräser. Hirse wurde schon im Altertum angepflanzt, große Anbaugebiete befinden sich heute in Ostasien und Afrika. Allerdings ist der Hirseanbau auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern wieder stark im Kommen, da die Gruppe der gesundheitsbewussten Verbraucher permanent wächst. Vor der Weiterverarbeitung werden die Hirsekörner vom Spelz, ihrer natürlichen Schutzhülle, befreit. Die Spelzen werden traditionell als Füllmaterial für Kissen verwendet. Schon unsere Vorfahren benutzten solche Hirsekissen. Die sogenannte Hirsespreu hat viele positiven Eigenschaften. Die winzigen Schalen passen sich, in Kissen und Nackenhörnchen gefüllt, der Kopf- und Körperform optimal an. Kopf, Wirbelsäule und Nacken liegen auf dem Hirsekissen in einer Geraden, Verspannungen wird dadurch vorgebeugt. Hirsespelzen klumpen auch bei häufigem Gebrauch nicht zusammen und bewahren sich ihre Rieselfähigkeit. Die Härte und Höhe eines Hirsespreu-Kissens lässt sich durch Einfüllen oder Entnehmen von Schalen individuell regulieren. Hirsespreu ist temperaturausgleichend und atmungsaktiv und sorgt für ein trockenes, warmes Schlafklima. Menschen, die sehr geräuschempfindlich sind und sich am starken Rascheln von Dinkelspreukissen stören, sollten einen Versuch mit Hirsespreu wagen. Hirsespreu ist im Vergleich zu Dinkel von feinerer Struktur und die Geräuschentwicklung dadurch geringer. Die Reinigung der Hirsespreu erfolgt durch regelmäßiges Lüften in der Sonne. Die Bezeichnungen kbA und GOTS stehen für Auszeichnungen, die für einen gesunden, schadstoffarmen Schlaf bürgen. Als Erzeugnisse aus kbA -kontrolliert biologischem Anbau- gelten solche, die ohne Gentechnik, Kunstdünger, chemische Pestizide, Wachstumsregulatoren und Mastmittel produziert wurden. Die Düngung der Felder erfolgt mit Naturstoffen wie Mulch, Jauche oder Gründüngungspflanzen. Zur Schädlingsbekämpfung sind nur biologische Maßnahmen zulässig. GOTS (Global Organic Textile Standard) zertifizierte Produkte müssen zu mindestens 70 Prozent aus biologisch erzeugten Naturfasern bestehen. In der Kombination mit dem Zusatz "kbA/kbT" ist sogar ein Anteil von 95 Prozent erforderlich.

IVN

Der IVN (Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e.V.) ist ein Branchenverband, der sich aus mehr als 100 Unternehmen zusammensetzt, die sich ökologisch und sozial in der Verantwortung sehen. Die Mitglieder entstammen allen Bereichen der Leder- und Textilindustrie. Als internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft versteht sich diese Gruppierung als Sprachrohr und Förderer und hat zum Ziel, den Marktanteil von Produkten, die natürlich und nachhaltig sind zu steigern, indem Politiker und Verbraucher im In- und Ausland sensibilisiert werden. Die vom IVN vergebenen Qualitätszeichen sind: - NATURTEXTIL BEST - Global Organic Textile Standard (GOTS) - NATURLEDER Naturtextil Best ist vor allen Dingen im europäischen Raum bekannt. Es stellt derzeit die höchsten Ansprüche an die Nachhaltigkeit der Produktionskette. Die Fasern, aus denen die zertifizierten Gewebe bestehen, müssen zu 100 % natürlich sein und aus kontrolliert biologischem Anbau, bzw. kontrolliert biologischer Tierhaltung stammen. Ein strenges Chemikalienmanagement sorgt dafür, dass gefährliche Substanzen in der weiteren Verarbeitung entweder verboten oder nur sehr eingeschränkt erlaubt sind. So darf beim Zertifikat Naturtextil Best beispielsweise Baumwolle nicht mercerisiert werden, das Bleichen von Stoffen muss ausschließlich natürlich und ökologisch unbedenklich mit Sauerstoff erfolgen und die beim Konfektionieren der Waren verwendeten synthetischen Fäden müssen mit Baumwolle ummantelt werden. Naturleder IVN zertifiziert ist derzeit in Europa der einzige Standard für Naturleder. Auch hier werden alle Prozessschritte von der Rohware bis zum Verkauf des Leders streng reglementiert. Das betrifft nicht nur die ökologisch vertretbare Verarbeitung der Tierhäute und die Auswahl der dabei eingesetzten Chemikalien, sondern beginnt bereits bei der Tierzucht. Das Leder stammt von Tieren, die vorwiegend zur Fleischerzeugung gehalten werden. Als eine der vier Mitgliedsorganisationen in der gemeinnützigen Global Standard GmbH ist der IVN berechtigt, das GOTS Zertifikat zu verleihen. Das weltweit anerkannte und geschätzte Zertifikat stellt hohe Umweltanforderungen und definiert soziale Mindestkriterien an die gesamte Produktionskette.

Kamelwolle

Der natürliche Lebensraum des Kamels ist die Wüste, ein Ort mit extremen klimatischen Bedingungen. Tagsüber ist es bis zu 60 Grad heiß und nachts sehr kalt, mit Temperaturen um den Nullpunkt. Sein Haar dient dem Kamel als Klimaanlage, es schützt das Tier vor der extremen Hitze und wärmt es in den kalten Nächten. Kamelhaar ist von rötlich-brauner Farbe und 3-12 cm lang. Das Deckhaar (Granne) der Tiere ist grob, das Unterhaar jedoch flaumig, fein und gekräuselt. In der Textilindustrie wird fast ausschließlich das Flaumhaar verwendet. Circa vier bis fünf Kilogramm Kamelwolle liefert ein ausgewachsenen Tier pro Jahr. Die "Ernte" der Fasern erfolgt nicht durch Scheren, die Haare fallen den Tieren im Frühjahr büschelweise von selbst aus. Kamelhaar wird häufig in einer Mischung mit Schurwolle verarbeitet. Kamelwolle zeichnet sich durch eine hervorragende Fähigkeit zur Feuchtigkeitsregulation aus und sorgt für einen angenehm trockenen Tragekomfort. Im Sommer wirken Textilien aus Kamelwolle kühlend, im Winter wärmen sie. Nicht nur Kleidung, auch Matratzenbezüge und (Bett-)decken werden aus Kamelhaar hergestellt. Die Naturfaser sorgt für ein atmendes, warmes und trockenes Schlafklima und eignet sich als Matratzenbezug besonders für stark schwitzende Personen. Damit die Kleidungsstücke und Wohntextilien aus Kamelwolle seidig und weich bleiben und ihren Glanz bewahren, sollte bei der Pflege auf Folgendes geachtet werden: - häufiges Lüften im Freien bewirkt einen natürlichen Reinigungsprozess - Das Waschen erfolgt am besten von Hand, mit Wollwaschmittel oder einem mildem Shampoo bis maximal 30 Grad - Kamelhaargewebe nicht rubbeln oder auswringen. Mit Hilfe eines Handtuchs, in welches die Textilie eingewickelt wird, kann das Wasser sorgfältig ausgedrückt werden - Nach dem Waschen in Form ziehen und liegend trocknen lassen.

Latex

Wird die Rinde des Gummi- bzw. Kautschukbaums angeschnitten, tritt ein weißer Milchsaft aus. Dieser Milchsaft ist das sogenannte Latex, welches in getrockneter Form als Kautschuk bekannt ist und unter anderem zur Herstellung von Gummi verwendet wird. Man unterscheidet Natur- und Syntheselatex. Naturlatex ist weitgehend geruchsneutral, während dem Syntheselatex (aus Rohöl) zunächst ein etwas gewöhnungsbedürftiger Geruch anhaftet. Latexkleidung wird in aufwändigen Verfahren hergestellt, spielt aber nur im Erotiksektor eine Rolle. Weitaus häufiger wird Latex zur Produktion von Naturlatexmatratzen (Naturkautschukmatratzen) und Naturlatex- bzw. Latexkissen verwendet. Naturkautschuk ist gegenüber Schimmel und anderen Pilzen sehr widerstandsfähig, antiseptisch, atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und milbenabweisend. Eine hervorstechende Eigenschaft von Latex ist seine überragende Punktelastizität. Punktelastisch bedeutet, dass das Material an der Belastungsstelle nachgibt, ohne die benachbarten Zonen zu beeinträchtigen. Latexmatratzen sind daher sehr komfortabel und halten die Wirbelsäule in einer natürlichen, gesunden Position. Kuhlen treten auch nach längerem Gebrauch nicht auf. Latexflocken als Kissenfüllmaterial bzw. Latexkissen stützen die Halswirbelsäule und beugen dadurch Verspannungen vor. Besonders Seitenschläfer wissen die Punktelastizität dieser Kissen zu schätzen. Feuchtigkeit und Wärme können Latex nichts anhaben, sowohl Latexkissen als auch Latexmatratzen sind sehr strapazierfähig und haltbar. Kopfkissen mit Latexfüllung können bis sechzig Grad in der Maschine gewaschen werden. Wer Wert auf größtmögliche Hygiene legt oder Allergiker ist, wird diese Möglichkeit zu schätzen wissen. Die Produktion und Entsorgung von Naturlatexprodukten ist resourcen- und umweltschonend. Der Begriff Naturlatex ist allerdings nicht gesetzlich geschützt. So ist es z.B. möglich, dass als Naturlatexmatratzen angebotene Produkte nur einen geringen Anteil an Naturkautschuk enthalten. Verbrauchersicherheit bieten das QUL- und das GOLS Siegel. Das QUL (Qualitätsverband Umweltverträglicher Latexmatratzen e.V.) Label darf nur nutzen, wer schadstoffgeprüften Naturlatex und schadstoffkontrollierte Naturfasern, möglichst aus kontrolliert biologischem Anbau, verarbeitet. Das GOLS (Global Organic Latex Standard) Siegel garantiert die Verwendung von Naturlatex aus kbA, die nachhaltige Produktion und die Erfüllung strenger Umwelt- und Sozialvorgaben.

Leinen

Leinen ist ein Gewebe aus Naturfasern, welche aus den Stängeln der Lein-/Flachspflanze gewonnen wird. Die leuchtend blau blühende Pflanze ist als 'Gemeiner Lein' bekannt und dient neben der Fasergewinnung auch zur Herstellung von Leinsamen und Öl. Leinengewebe wurden bereits in der Antike als Kleidung und Verbandmaterial verwendet. Ägyptische Mumien wurden mit Leinen umwickelt und die griechischen Kämpfer fertigten aus Flachfasern Leinenpanzer. In der Neuzeit wurde Leinen von Baumwolle nahezu verdrängt, gewinnt aber jüngst als ökologische Naturfaser zunehmend an Bedeutung. Zur Erntezeit wird diese uralte Kulturpflanze mit speziellen Maschinen samt ihrer Wurzeln aus dem Boden gerissen und mit aufwändigen Verfahren für die Textilherstellung aufbereitet. Aus Leinen hergestellte Kleidungsstücke sind atmungsaktiv, können viel Feuchtigkeit aufnehmen und haben einen kühlenden Effekt. Von daher bietet sich Leinen besonders für die Herstellung von Sommerkleidung an. Ein weiterer Vorteil des Gewebes liegt in seiner unempfindlichen und langlebigen Qualität sowie in seiner antibakteriellen und antistatischen Eigenschaft. Waschlauge, hohe Waschtemperaturen, die chemische Reinigung und Motten können Leinen nichts anhaben. Leinen ist allerdings nur sehr eingeschränkt dehnbar, Reiben und Scheuern sollte vermieden werden. Leinenstoffe werden sowohl für edle als auch für rustikale Kleidung verwendet. Je nach Anwendung sind sie matt glänzend oder weisen eine eher grobe Struktur auf. Typisch für Leinentextilien ist die Knitteranfälligkeit (""Edelknitter""). Um die Qualitätsstufen der Leinengewebe für den Verbraucher transparent zu machen, vergibt der Spitzenverband der Leinenindustrie (CILC) verschiedene Siegel. Das Textilkennzeichnungsgesetz regelt die Begriffsverwendungen: - als Reinleinen darf nur Gewebe bezeichnet werden, das in Kette und Schuss aus reinen Flachsgarnen besteht - Halbleinen bezeichnet Gewebe mit Kette aus Baumwolle und Schuss aus mindestens 38% Leinengarn - sowohl bei Rein- als auch bei Halbleinen dürfen Einwebungen, Webkanten und Effektgarne nicht mehr als 15 % des Gesamtgewichts betragen

Lyocell / Tencel

Lyocell wird aus Zellulose hergestellt und zählt wie die eng verwandte Viskose zu den sogenannten Zellulose-Regeneratfasern. Im Gegensatz zu anderen Zellulosefasern wie z.B. Viskose ist der Herstellungsprozess von Lyocell deutlich weniger belastend für die Umwelt. Umweltschonende Lösungsmittel und ein geschlossener Stoffkreislauf bei der Lyocellherstellung machen dies möglich. Im Vergleich zum Baumwollanbau ist der Ertrag pro Quadratmeter Anbaufläche bei Lyocell etwa 6 mal höher. Die EU hat das Produktionsverfahren mit dem zu 99,7 % geschlossenen Herstellungskreislauf mit dem Europäischen Umweltpreis ausgezeichnet. Die verwendeten Lösungsmittel gelten als ungiftig, der Wasserverbrauch ist deutlich geringer als bei anderen Chemiefasern. Selbst Baumwolle benötigt im Produktionsprozess etwa das 10 bis 20- fache an Wassermenge. Lyocell ist außerdem kompostierbar. Lyocellfäden können in einem breiten Produktionsspetrum von der Microfaser bis hin zur groben Faser, mit samtiger Oberfläche oder auch seidenartig glatt produziert werden. Ein bekannter Markenname ist Tencel. Gewebe aus Lyocell ist atmungsaktiv sowie saugfähig und verfügt über gute Feuchtigkeits- und Wärmetransporteigenschaften. Abhängig von der Umgebung wärmen die Fasern ähnlich wie Schurwolle oder wirken kühlend wie Leinen. Bettwäsche aus Lyocell ist besonders gut für Personen geeignet, die sehr stark schwitzen. Das Gewebe sorgt für ein trockenes, hygienisch einwandfreies und gesundes Schlafklima. Besonders Allergiker wissen die Vorteile von Lyocellbettwäsche zu schätzen. Bekleidung aus Lyocell zeichnet sich durch einen fließenden Fall aus und wirkt angenehm glatt und kühl. Die Textilien weisen eine geringe Knitteranfälligkeit auf und können sowohl gewaschen als auch chemisch gereinigt werden. Lyocell ist trocknerfest, kann bei maximal 60°C gewaschen werden und ist sehr formbeständig. Ein weiterer Vorteil dieser Faser ist, dass Gewebe mit dunklen Farben weder auslaufen noch verblassen. Das Anwendungsspektrum in der Textilindustrie ist sehr breit gefächert. Es werden Funktionstextilien, Arbeitskleidung, Sportlerkleidung, Unterwäsche, Bettwaren und viele weitere aus Lyocell produziert. Lyocellfasern werden häufig in Kombination mit anderen Fasern verarbeitet.

Masters of Linen

Leinen ist ein Gewebe, das natürlich, nachhaltig und ökologisch wertvoll ist. Der Rohstoff für dieses hochwertige, natürlich glänzende Produkt ist Flachs, eine Pflanze deren Anbau und Verarbeitung sehr arbeitsintensiv ist und dedizierte Kenntnisse voraussetzt. Masters of Linen ist ein geschütztes Warenzeichen und eine Qualitätsauszeichnung für Leinen, das zu 100 Prozent, von der Ernte über die Faser bis hin zum fertigen Gewebe in Europa hergestellt wurde. Die Schutzmarke Masters of Linen setzt Maßstäbe, die für Handel wie Endverbraucher gleichermaßen relevant sind: - 100 % europäische Produktion vom Flachsfeld bis zum Stoff - europäischer Standard hinsichtlich des Fachwissens und der sozialen Verantwortung - positive CO2-Bilanz, ökologisch vertretbare Produktionsbedingungen - vorbildlicher Kundenservice, Kompetenz und Innovation Um den europäischen Ursprung der Fertigprodukte lückenlos nachverfolgen zu können, haben sich die angeschlossenen Spinnerei- und Webbetriebe einem strengen Regelwerk unterworfen, dessen Einhaltung jährlich überprüft wird. Das Zertifikat Masters of Linen wird von der CELC (europäische Vereinigung der Leinen- und Hanf-Hersteller, -Verarbeiter und -Vermarkter) verliehen. Die CELC vertritt 10.000 europäische Firmen und überwacht die komplette Produktionskette.

Merinowolle

Das Merinoschaf ist eine ursprünglich aus Nordafrika stammende Schafrasse, die eine besonders begehrte Feinwollsorte liefert: die Merinowolle. Nach Europa kamen die ersten Merinoschafe im Hochmittelalter, ab dem 19. Jahrhundert gab es auch in anderen europäischen Ländern große Herden. Die Tiere werden bis auf die Haut geschoren, ein "Spitzentier" kann bis zu zehn Kilogramm Merinowolle liefern, das ist in etwa dreimal mehr als bei einem gewöhnlichen Schaf. Merinoschafe haben im Vergleich zu anderen Rassen eine vermehrte Bildung von Wollfett, was die Tiere vor Witterungseinflüssen schützt. Dennoch sind sie empfindlicher als andere Schafe. Vermutlich wurden die Merinos deswegen mit anderen Rassen gekreuzt. Mittlerweile existieren unzählige Kreuzungen, deren Wolle sich im Feinheitsgrad unterscheidet. Merino ist also nicht gleich Merino. Die Fellfarben sind in der Regel weißlich bis beige, es existieren aber auch braune Tiere. Australische Merinoschafe sind weiß, deren Wolle eignet sich daher sehr gut zum Färben in Pastelltönen. Merinos haben ein dichtes und gleichmäßig langes Fell. Die daraus gewonnene Merinowolle ist stark gekräuselt, leicht, elastisch und weich. Merinowolle verfügt über sämtliche hervorragenden Eigenschaften wie herkömmliche Schurwolle, ist allerdings wesentlich feiner. Weitere Pluspunkte sind, dass Merinowolle nicht kratzt und auch im nassen Zustand wärmt. Letzteres macht Merinowolle für Outdoorbekleidung interessant. Der bislang stark kunstfaserdominierte Markt für Sportbekleidung wird heute durch Merinotextilien aufgemischt, namhafte Hersteller bieten mittlerweile Funktionskleidung aus Merinowolle an. Kleidung aus Merinowolle braucht nicht häufig gewaschen werden, da sie nach dem Auslüften wieder frisch ist. Natürlich wird irgendwann eine Wäsche fällig, spätestens wenn das Kleidungsstück Flecken aufweist. Dann sollte die Merinokleidung bei maximal 30 Grad und im Wollwaschgang gereinigt werden. Die Verwendung von Weichspülmittel ist bei Merinowolle nicht angezeigt und wird besser unterlassen. Nach dem sanften Schleudern trocknen die Kleidungsstücke am besten liegend.

Polyamid

Polyamid ist eine Kunstfaser, deren Siegeszug nach dem Zweiten Weltkrieg begann, als die ersten Damenfeinstrumpfhosen auf den Markt kamen. Bis heute sind die Bezeichnungen 'Nylons' oder 'Perlonstrümpfe' den meisten Menschen als Synonym für Feinstrumpfhosen ein Begriff. Nylon, Perlon und Dederon sind Markennamen für Polyamidfasern von jeweils unterschiedlichen Herstellern. Polyamid ist eine sehr leichte Faser, die sich zu extrem dünnem Garn verspinnen lässt. Trotz ihrer Zartheit ist dieses synthetische Material ungemein reiß-, dauerbiege- und scheuerfest. Es neigt nicht zum Knittern, passt sich dem Körper perfekt an und lässt Wasser fast vollständig abperlen. Gewebe aus Polyamid ist folglich sehr pflegeleicht und wird bevorzugt zu Outdoor- und Regenbekleidung, Feinstrumpfhosen und Bademoden verarbeitet. Auch Bodenbeläge, Schirmstoffe und Duschvorhänge werden aus Polyamid hergestellt. Bügelfreie Hemden und Blusen enthalten in der Regel Polyamid. Kleidung aus Polyamid nimmt keine Feuchtigkeit auf, daher kann Schweiß auch nicht verdunsten oder absorbiert werden. Um den Feuchtigkeitstransport zu gewährleisten, wird Polyamid mit Naturfasern wie Wolle oder Baumwolle versetzt. Bei Funktionstextilien sorgen Poren im Stoff für den Abtransport der Feuchtigkeit. Polyamidgewebe kann in der Waschmaschine mit 30° gewaschen und im Wäschetrockner auf Schonstufe getrocknet werden. Chlor verträgt die Faser schlecht, daher sollten Sie auf Chlorbleiche, chlorhaltige Desinfektionsmittel, Entfärber und Fleckentferner verzichten. Polyamidfasern sind sehr beständig gegenüber Alkalien aber säureempfindlich. Mit der Zeit neigen Textilien aus Polyamidgewebe zum Vergilben. Polyamid lässt sich sehr gut recyceln und schont dadurch Ressourcen. Seit 2011 wird der Blaue Engel auch für Textilien vergeben, das Zertifikat stellt sehr hohe Ansprüche. Polyamidfasern bieten im Vergleich mit Naturfasern Vorteile. Daraus hergestellte Stoffe und selbst hauchfeine Gewebe sind überaus pflegeleicht, strapazier- und anpassungsfähig. Dennoch dürfen zwei Nachteile nicht verschwiegen werden: das Färben von Polyamid ist sehr aufwändig. Die Farben, insbesondere Dispersionsfarbstoffe bergen das Risiko einer Kontaktallergie. Trotz der guten Recyclingfähigkeit handelt es sich um nicht verrottendes und damit potentiell umweltbelastendes Material.

Polyester

Polyester ist eine synthetische Chemiefaser auf der Basis von Erdöl, Terephtalsäure und Äthylenglykol. Bekannte Markennamen sind Trevira, Dacron und Diolen. Im Vergleich zu einer Naturfaser ist die Struktur von Polyester sehr gleichmäßig. Wird die Faser zu einem texturierten Garn verarbeitet, verleiht die Textur dem Gewebe wärmende Eigenschaften. Die glatte Faser wirkt eher kühlend. Unter Textur versteht man einen Vorgang, der einer glatten Faser eine Kräuselung beibringt, so dass diese in ihrer Struktur einer Naturfaser wie Wolle oder Baumwolle ähnlich wird. Es ist folglich möglich, aus Polyester gleichermaßen wärmende wie kühlende Bekleidung herzustellen. Polyester ist äußerst dehn- und strapazierfähig, neigt jedoch stark zu elektrostatischer Aufladung und damit zu hoher Verschmutzung. Polyestertextilien sind bis zu 60° C waschbar, laufen kaum ein, nehmen keine Feuchtigkeit auf und sind dadurch schnell getrocknet. Da Polyesterfasern nicht knittern, entfällt auch das Bügeln. Polyestertextilien sind form- und lichtbeständig, werden von Motten verschmäht und sind sehr weich und geschmeidig. Ihre Pflegeleichtigkeit prädestiniert Polyesterfasern für Sportbekleidung und technische Textilien. Da Polyester nicht verrottet, muss für ordnungsgemäßes Recycling gesorgt werden. Als Beimischung zu Wolle, Baumwolle und Viskose ist Polyester sehr beliebt. In der Kombination mit der Kunstfaser können die Eigenschaften von Naturfasern optimiert werden. Solche Mischgewebe laufen beim Waschen nicht so stark ein und knittern weniger. Das Global Recycled Standard (GRS) Siegel wird von der gemeinnützigen Organisation Textile Exchange verliehen. Ziel der Zertifizierung ist es, die Nachhaltigkeit in der Textilindustrie zu fördern Das Siegel hat die Rückverfolgbarkeit der verwendeten Materialien und die umweltverträgliche Produktion im Fokus. Schwerpunkt ist folglich die Faserherstellung, das Endprodukt und diverse Zwischenschritte im Herstellungsprozess werden nicht kontrolliert. Die Verwendung des Siegels ist gestattet, wenn mindestens 20 % des Endprodukts aus recyceltem Material besteht. Im Mittelpunkt steht die Zusammensetzung des Materials. Ein Vergleich mit Standards, welche Anliegen des Umweltschutzes oder der Arbeitsbedingungen zum Ziel haben, ist nicht möglich.

Qualitätssiegel

Qualitäts- oder Gütesiegel, bzw. Gütezeichen gibt es in Deutschland fast wie Sand am Meer. Es gibt keine gesetzlichen Regelungen und im Prinzip kann jeder ein solches Siegel kreieren. Für den Endverbraucher ist es damit so gut wie unmöglich, die einzelnen Gütesiegel ohne entsprechende Beratung zu bewerten. Mit unserem Textillexikon möchten wir Sie bei der Bewertung und Ihrer Entscheidungsfindung unterstützen. Im Gegensatz zum Prüfsiegel, das sich hauptsächlich sicherheitsrelevanter Eigenschaften annimmt, stehen Qualitätssiegel in aller Regel für besondere Gebrauchseigenschaften oder speziellen Komfort.

QUL

Der Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen e.V. wurde im Jahr 1994 gegründet. Entstanden ist der Verband aus einer Expertenkommission aller an der Produktion und Verarbeitung von Naturlatex beteiligten Gruppen. Der QUL ist international anerkannt und kontrolliert die Standards von Naturmatratzen. Das vom Verband verliehene QUL-Prüfsiegel bürgt für eine größtmögliche gesundheitliche Sicherheit und eine ökologisch verträgliche Produktion. Der QUL entwickelte als Pionier einen Kriterienkatalog zu Schadstoffprüfungen von Naturlatex und anderen Naturmaterialien. Die Pflege und Weiterentwicklung der Richtlinien übernimmt mittlerweile ein wissenschaftlicher Beirat, der sich aus zwei unabhängigen Prüfinstituten zusammensetzt. Das Zertifikat definiert klar, wie eine Naturlatexmatratze beschaffen sein muss. Nur Latex, der zu 100 % natürlich ist, darf für die Produktion einer ökologisch wertvollen, QUL-zertifizierten Naturmatratze verwendet werden. Flüchtige organische Verbindungen, Pestizide, gesundheitsschädliche Schwermetalle, Pentachlorphenol und Nitrosamine in bedenklichen Konzentrationen, dürfen natürlich in QUL-zertifizierten Naturlatexmatratzen und -kissen keinesfalls vorhanden sein. Die Prüfungen des Qualitätsverbands beinhalten die komplette chemische und mechanische Prüfung der Produkte. Diese Prüfungen erfolgen mindestens einmal pro Jahr, die mechanische Prüfung muss alle drei Jahre wiederholt werden. Außerdem unterliegt der Warenfluss einer Kontrolle durch den Verband. Diese Kontrolle erfolgt stichprobenartig zweimal im Jahr.

Rosshaar

Rossschweifhaare werden aus den Schweifen von Pferden ausgekämmt oder abgeschnitten. Es handelt sich um ein sehr strapazierfähiges und elastisches Haar mit hoher Sprungkraft, das beispielsweise als Einlagenstoff oder zur Füllung von Matratzen und Kissen verwendet wird. Rossschweifhaare in Kissen, Polstern und Matratzen sind sehr robust und haben eine lange Lebensdauer. Nach der Wäsche und Desinfektion der Rosshaare werden diese zu einem Zopf oder einer Spirale zusammengedreht. Auf diese Weise kräuseln sich die Haare. Die anschließende Behandlung mit heißem Dampf fixiert diese Kräuselung dauerhaft. Die drahtigen und fein gekräuselten Haare der Pferdeschweife bilden eine punktelastische weiche Füllung, die sich von Zeit zu Zeit durch Waschen und Aufzupfen regenerieren lässt. Rossschweifhaare haben ein hohes Feuchtigkeitstransport- und Luftaustauschvermögen. Diese Eigenschaften bewirken ein hervorragendes, trockenes Schlafklima. Auch für Personen, die stark schwitzen, sind Rossschweifhaare als Füllung von Matratzen und Kissen sehr gut geeignet. Die Rossschweifhaare aus den Kissen werden von Hand mit einer maximalen Temperatur von 30° C gewaschen. Aus Rosshaareinlagen wurden bis vor wenigen Jahren wattierte Vorderteile für Herrensakkos und Mäntel geschneidert. Rosshaar ist ein Naturprodukt, das ähnlich wie Seide glänzt und farblich changiert, aber viel strapazierfähiger ist. So wurden über Jahrhunderte hinweg Stühle, Sofas und Bänke mit Rosshaarstoffen bezogen. Doch Rosshaar ist allein nicht verspinnbar. Mit Baumwolle oder Leinengarn umsponnen kann Rosshaar allerdings zu einem endlosen Schussgarn geformt werden. Die Technik zum Verweben von Rosshaaren wurde Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelt und seither entstanden unzählige mit edel glänzenden und robusten Rosshaarstoffen bezogene Sitzmöbel. Rosshaarstoffe sind nicht waschbar. Eine eventuelle Reinigung muss trocken und von einer Fachfirma ausgeführt werden. Rosshaar ist ein nachwachsender Rohstoff. Wie Menschenhaare wachsen auch Pferdeschweife immer wieder nach.

Schafwolle

Schafwolle ist ein Begriff, der in der Regel ausschließlich für Wolle vom Hausschaf verwendet wird. Archäologische Funde weisen die Verarbeitung von Schafwolle bereits für die Jungsteinzeit nach. Einmal pro Jahr, meistens im April oder Mai, werden die Schafe geschoren. Die Arbeit wird von speziell ausgebildeten Schafscherern ausgeführt, denn sie erfordert viel Geschick und Schnelligkeit. Durchschnittlich benötigt ein Scherer für das komplette Tier nur zwei bis drei Minuten. Die Wollqualität unterscheidet sich je nach Körperteil. Die beste Wolle, das Vlies, stammt von den Seiten des Halses, vom Rücken und den Schenkel-Seitenpartien. Im Anschluss an die Schur wird Schafwolle gewaschen, gekämmt, gefärbt und anschließend zu Garn versponnen. In einem weiteren Verarbeitungsschritt entstehen durch Stricken oder Weben hochwertige Textilien. Wollfasern neigen zum Fusseln und Verfilzen. Spezielle Ausrüstungsverfahren verleihen der Schafwolle Eigenschaften, die sie naturgemäß nicht aufweist, z.B. Antipilling- und Antifilzausrüstung, Maschinenwaschbarkeit etc. Schafwolle verfügt über eine natürliche Wärmeregulationseigenschaft. Bezogen auf das Gesamtvolumen bestehen Erzeugnisse aus Schafwolle zu 85 % aus Luft, was die guten Isolationseigenschaften erklärt. Die Körperwärme entweicht beim Tragen von Wollekleidung nur minimal. Die Fasern der Schafwolle sind in der Lage, Wasserdampf zu absorbieren. Feuchtigkeit kann bis zu einem Drittel des Trockengewichts aufgenommen werden, ohne dass sich die Textilien feucht anfühlen. Ein weiterer Vorteil der Schafwolle liegt darin, dass sie aufgenommene Gerüche an der frischen Luft schnell wieder abgibt. Diese Selbstreinigungsfunktion bewirkt, dass ausgelüftete Wollwaren innerhalb kürzester Zeit wieder neutral und frisch riechen. Aufgrund der Elastizität der Wollfaser knittern Wolletextilien nicht, sie sind außerdem schmutzabweisend und schwer entflammbar. Auf manchen Kleidungsstücken, zum Beispiel hochwertigen Anzügen, finden sich Bezeichnungen wie "Super 120". Dieses Label gibt Auskunft über die Feinheit des Garns. Super 120 beispielsweise besagt, dass 120 Meter des Garns ein Gewicht von 1 Gramm auf die Waage bringen. Je höher die "Superzahl", desto feiner -und teurer- ist der daraus produzierte Stoff.

Seide

Seide ist sowohl eine Naturfaser als auch ein Filament (= Endlosfaser). Mit Filament bezeichnet die Textilindustrie Fasern mit mindestens 1000 Meter Länge. Zu diesen Endlosfasern zählen Chemiefasern und Naturseide. Seide unterscheidet sich damit grundsätzlich von anderen Naturfasern, denn sie wird nicht mittels eines Spinnvorgangs gewonnen. Seide ist das Produkt eines Schmetterlings, genauer gesagt eines Nachtfalters. Es gibt viele Arten von Schmetterlingen, deren Puppen sich in einem Kokon verspinnen und deren Seidenfaden für die Stoffherstellung Verwendung findet. Die traditionell wichtigste Falterart ist allerdings der Seiden- bzw. Maulbeerspinner, denn diese Gattung ist für die Zucht geeignet. Während der ausgewachsene Schmetterling nur zwei bis drei Tage lebt und keine Nahrung aufnehmen kann, entwickeln seine Raupen einen starken Appetit und müssen mit großen Mengen Maulbeerbaumblättern gefüttert werden. Um sich zu verpuppen, produziert die Raupe das Eiweiß Fibroin und den Seidenleim Serizin. Während des Spinnvorgangs sondert die Raupe beide Stoffe an die Luft ab, wo sie sofort verkleben und aushärten. In weiteren aufwändigen Produktionsschritten entsteht aus diesem Kokonfaden die wertvolle Textilseide. Seidenstoff hat neben dem charakteristischen Glanz viele weitere Eigenschaften, die einen hohen Tragekomfort bewirken. Seidenkleidung ist saugfähig und isoliert gut. Seide vermittelt sowohl bei kalten Temperaturen als auch bei Hitze ein angenehmes Tragegefühl. Sie trocknet relativ schnell und fühlt sich fein, leicht und geschmeidig an. Verglichen mit Baumwolle oder Leinen ist Seide knitterarm. Anders als beispielsweise bei Wolle gibt es für Seide kein Gütesiegel, das über die Qualität der Seidenstoffe Auskunft gibt. Die teuerste Seide ist die sogenannte Haspelseide. Bei der Produktion von Haspelseide fallen 80 % Material"abfälle" an, die zu preisgünstigeren Seiden wie Bourette-, Florett- und Schappeseide, verarbeitet werden. Reine Seide sollte chemisch gereinigt werden. Tussahseide und gewaschene Seide können schonend von Hand gewaschen werden und eignen sich daher für Kleidungsstücke des täglichen Gebrauchs. Haspelseide wird vorwiegend zu exklusiven Wohntextilien oder besonderen Festkleidungen verarbeitet.

Torf

Torf - eine wiederentdeckte Naturfaser Torf wurde bereits vor Jahrhunderten als wärmende Schlafunterlage (sogenanntes Torfbett) verwendet. In jüngster Zeit erlebt dieses Naturmaterial eine Renaissance. Torffasern bestehen hauptsächlich aus Überresten von in Moorerde mumifiziertem Wollscheidegras. Biologische Abbauprozesse unter Luftabschluss haben die Pflanzen im Lauf der Jahrhunderte zu Torf umgewandelt. Die Torffasern werden aus den Tiefen der Moore entnommen, wo sie von Umweltschadstoffen unberührt lagern. Die geernteten Faserbüschel werden gesäubert und für zertifizierte Naturtextilien ohne synthetische Zusätze verarbeitet. Torf als Naturfaser ist absolut rein und weist antiseptische Eigenschaften auf. Sein Gehalt an Huminsäure wirkt zudem entzündungshemmend. Mit Torffasern hergestellte Textilien sind besonders leicht aber dennoch sehr wärmend. Erklärbar wird diese Tatsache mit einem Blick durchs Mikroskop: Deutlich erkennbar sind die zahlreichen Hohlräume in den Torffasern. Die Fähigkeit, Wärme zu speichern, ist dem hohen Anteil an Huminstoffen in den Fasern zuzuschreiben. Menschen mit rheumatischen Erkrankungen oder Gelenkbeschwerden schätzen die wärmenden und isolierenden Eigenschaften von natürlichen Torffasern. Überdies sind Torffasern sehr saugfähig und binden Hautausscheidungen wie Schweiß und neutralisieren Gerüche. Torf als Füllfaser in Bettwaren sorgt daher für ein atmungsaktives, wohlig-temperiertes und gesundes Schlafklima. Seltener werden auch gestrickte oder gewebte Kleidungsstücke aus einer Torffaser-Wolle-Mischung hergestellt.

Viskose

Viskose ist eine synthetische Faser, deren Ausgangsstoff natürliche Zellulose ist. Der nachwachsende Rohstoff Zellulose stammt von Holz verschiedener Baumarten. "Echte" Synthetikfasern werden aus Mineralöl hergestellt. Für die Verarbeitung ist der Einsatz von Natronlauge, Schwefelkohlenstoff und anderen Chemikalien notwendig. Es wird zunächst eine Art Zellulosebrei hergestellt, aus dem in vielen weiteren Verarbeitungsschritten die Fasern gewonnen werden. Trotz dieser aufwändigen Prozesse, benötigt die Herstellung von Viskose weniger Energie und Wasser als der Baumwollanbau, außerdem entfallen die bei der konventionellen Baumwollkultivierung notwendigen Herbizide und Pestizide. Eine Ausnahme bildet GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle. Beim biologischen Anbau ist der Einsatz gefährlicher Pestizide untersagt und der Herstellungsprozess ist ressourcenschonender als beim konventionellen Anbau. Viskosestoffe sind glatt, weich, geschmeidig und haben einen leichten Glanz. Das Material ähnelt sensorisch der Seide und war ursprünglich auch als preisgünstige Alternative gedacht. Der Begriff "Kunstseide", der häufig für Viskose verwendet wird, leitet sich davon ab. Es gibt allerdings auch Viskosematerial, das eher der Baumwolle bzw. der Wolle ähnelt. Die Faser ist vielseitig einsetzbar und lässt sich sehr gut einfärben. Die Trageeigenschaften von Viskose, egal ob glatt oder (baum)wollartig, sind sehr angenehm. Besonders beliebt ist Viskose für Sommerkleider, sommerliche Strickwaren, Bekleidung, die locker und luftig fallen soll oder glänzende Futterstoffe. Aufgrund der guten Wasseraufnahmefähigkeit wird Viskose auch gern für Strümpfe und Socken verwendet. Die sogenannten "Bambussocken" werden aus Viskose hergestellt, deren Ausgangsmaterial Zellulose von Bambus ist. Viskose neigt wie Baumwolle zum Knittern, weist aber eine wesentlich geringere Scheuerfestigkeit auf. Häufiges Waschen verträgt Viskosematerial tendenziell schlechter als Baumwolle, denn Viskosestoffe sind empfindlich und können eingehen. Textilien aus Viskosefasern werden möglichst bei niedrigen Temperaturen im Schonwaschgang oder am besten von Hand gewaschen und nur mit geringer Hitze gebügelt. Auf Weichspüler sollte bei Viskosetextilien verzichtet werden, da dieser die Stabilität der Gewebestruktur negativ beeinflusst.

Wildseide

Was ist Wildseide? Im Gegensatz zu der Seide von gezüchteten Maulbeerspinnern wird Wildseide von Schmetterlingsarten gewonnen, die sich nicht zur Zucht eignen. Bei diesen handelt es sich unter anderem um die Tussahspinner und den Eichenseidenspinner. Bei diesen Arten wird der Kokon erst dann zur Seidengewinnung verwendet, wenn die Schmetterlingsraupen bereits geschlüpft sind. Hierdurch wird den Tieren also kein Schaden zugefügt. Allerdings wird durch das Durchbohren des Kokons die Seide zerrissen. Hierdurch entsteht eine der charakteristischen Eigenschaften der Wildseide: eine leicht noppige und eher unregelmäßige Struktur. Eigenschaften der Wildseide Gewebte Wildseide weist eine glänzende Oberfläche auf, die von leichten Verdickungen durchsetzt ist. Der Stoff ist sehr reißfest und hat einen temperaturausgleichenden Effekt. Das bedeutet, dass die Wildseide im Sommer leicht kühlend und im Winter wärmend wirkt. Zudem ist sie gut hautverträglich, wodurch sie sich auch für Menschen mit empfindlicher Haut bestens eignet. Im Vergleich zur Seide des Maulbeerspinners lässt sich Wildseide weniger gut einfärben. Daher wird sie meist in ihrem jeweiligen Naturton angeboten. Dieser hängt wiederum von der Nahrung der Schmetterlingsraupen ab. Je größer die Menge an Gerbstoffen ist, desto dunkler wird die Seide. Je geringer der Anteil an Gerbstoffen in der Nahrung ist, desto heller ist die Färbung der Wildseide hingegen. Waschen und Pflege der Wildseide Ein Vorteil der Wildseide ist, dass sie pflegeleicht ist. Eine chemische Reinigung ist nicht notwendig, stattdessen kann sie in der Waschmaschine im Feinwasch- oder Handwaschgang gewaschen werden. Sie sollte allerdings zum Trocknen weder ausgewrungen noch gerieben werden, da hierdurch die Fasern beschädigt werden können. Besser ist es, die Wildseide in ein Handtuch einzuschlagen und leicht auszudrücken. Das Trocknen erfolgt dann idealerweise liegend.

Wolle

Das Textilkennzeichnungsgesetz regelt die Deklaration von Fasern für die Textilherstellung. Als Wolle werden gemäß Gesetz die weichen Fellhaare, vor allem des Schafes bezeichnet. Spinnfähige Haare anderer Tiere dürfen als Wolle bezeichnet werden, sind aber mit einem näher bezeichnenden Vorsatz versehen, z.B. Angorawolle. Die Ursprünge der Wollnutzung liegen in Vorderasien, im 4. Jahrtausend vor Christus. Im Vergleich zu Baumwolle oder Seide ist die Wollfaser gröber strukturiert. Ihre Oberfläche ist dachziegelartig aufgebaut. Durch diese Schuppenstruktur ist das Verhaken und Verfilzen möglich. Wolle ist eine sehr elastische Faser, aus der sich aufgrund ihrer geringen Dichte auch sehr leichte Stoffe herstellen lassen. Von Natur aus sind Wollfasern weißlich, braun oder schwarz, lassen sich aber durch ihre gute Farbaufnahmefähigkeit in allen erdenklichen Farbtönen einfärben. Wollfasern sind überdies sehr saugfähig, aufgenommene Feuchtigkeit wird nur sehr langsam abgegeben. Die Trocknungszeiten nach dem Waschen sind bei Wolltextilien daher vergleichsweise lang. Wollekleidung lädt sich normalerweise nicht elektrostatisch auf und die Faser ist schwer entflammbar. Wollfasern verfügen über hervorragende Wärmeregulierungseigenschaften, speichern Feuchtigkeit und sind luftaufnahmefähig. Aus diesem Grund ist Wollekleidung nach dem Auslüften wieder frisch und selbst Schweiß wird gebunden und neutralisiert. Wird ein Kleidungsstück als Wolle ausgezeichnet, kann der Kunde davon ausgehen, dass es aus 100 % Wolle hergestellt wurde. Über die Qualität der Wolle ist damit aber keine Aussage getroffen. Während der Begriff Schurwolle besagt, dass die Wolle von lebenden und gesunden Schafen stammt, kann sich hinter dem einfachen Wort Wolle auch Reißwolle und Haar von geschlachteten oder verendeten Tieren verbergen. Transparenz bietet das sogenannte Wollsiegel, ein geschütztes Qualitätszeichen, das vom Internationalen Wollsekretariat verliehen wird. Wollsiegel zertifizierte Ware gewährleistet eine durch standardisierte Tests geprüfte Güte, z.B. die Farbbeständigkeit. Mit dem Wollsiegel ausgezeichnete Ware besteht zu 100 % aus reiner Schurwolle, bzw. aus bislang unverwendeter Wolle. Der Anteil an Nicht-Wollefasern (z.B. Effektgarne) darf nicht mehr als 5% betragen.

Zellulose

Zellulose ist ein wichtiger Rohstoff, der den meisten Menschen als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Papier und Hygieneprodukten wie Papiertaschentücher, Cellophan, Tissues, Tampons, etc. bekannt ist. Holz von Laub- oder Nadelbäumen ist reich an Lignin und Zellulose. Cellulose stellt mit etwa 50 % Anteil an der Gesamtmasse den Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden dar und verleiht ihnen die notwendige Stabilität. Entdeckt wurde die Zellulose Mitte des 19. Jahrhunderts von einem französischen Chemiker, der diese erstmals aus Pflanzen isolierte. Im Jahr 1870 wurde das erste Zelluloid hergestellt, welches die fotografische Platte ablöste und zur Entwicklung des Kinofilms führte. Zellulose ist in der Natur reichlich vorhanden und ein nachwachsender Rohstoff, außerdem ist das Material wiederaufbereitbar. Aus Cellulose wird durch verschiedene Verfahren eine faserige Masse hergestellt, der sogenannte Zellstoff. Je nach Region erfolgt die Herstellung von Zellstoff aus Nadelholz oder Laubholz, das von Plantagen stammt oder als Industrierestholz anfällt. Zellstoff aus dem Holz von Laubbäumen hat im Vergleich zu Nadelholz-Zellstoff deutlich kürzere Fasern. Zelluloseregeneratfasern (zellulosische Chemiefasern) wie Viskose, Lyocell, Modal oder Rayon werden aus diesem kurzfaserigen Laubholzzellstoff produziert. Beim sogenannten Zellulose-Acetat handelt es sich um eine Mischung aus Zellulose und Essigsäure. Die daraus entstehenden Fasern sind äußert fein verarbeitbar, gut zu färben, von seidigem Glanz, hitzebeständig, dehnbar, wenig anfällig für Knitterbildung und schnell trocknend. Zelluloseacetat wird als Seidenersatz für Krawatten, Blusen und Dessous verwendet. Aufgrund des geringen Aufnahmepotentials an Feuchtigkeit eignet sich die Faser auch für Regenbekleidung. Nachteilig wirkt sich hingegen die statische Aufladbarkeit aus. Kleidung aus Zellulose-Acetat wird im Schonwaschgang bei maximal 30 Grad gewaschen und auf einem Bügel getrocknet. Keinesfalls dürfen diese Textilien in den Wäschetrockner, da die Hitze dem Material Schaden zufügen würde. Das Bügeln von Zellulose-Acetatkleidung ist nicht notwendig.

Zertifikat

Das Wort ist aus den lateinischen Vokabeln "certus" (sicher) und "facere" (machen) gebildet. Bei einem Zertifikat handelt es sich daher um eine Beglaubigung. Es wird versichert und bescheinigt, dass bestimmte Merkmale auf einen Gegenstand zutreffen. Bei den Textilien gibt es jede Menge Zertifikate, nicht alle sind aussagefähig. Nicht alle sind neutral erstellt und global anerkannt. Damit Sie sich gut zurecht finden, gibt es unser Lexikon mit ausführlichen Erläuterungen, was es mit den verschiedenen Zertifikaten auf sich hat.

Öko-Tex Standard

Textilien sollen idealerweise weitgehend natürlich und ökologisch verantwortungsbewusst hergestellt sein. Öko-Tex Standard 100 ist eines von mehreren Produktsiegeln, das von der internationalen Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textil- und Lederökologie vergeben wird. Die Gemeinschaft setzt sich aus 18 unabhängigen Textilforschungs- und Prüfungsinstituten aus Europa und Japan zusammen und agiert weltweit mit eigenen Kontaktbüros. Öko-Tex Standard 100 wurde im Jahr 1992 eingeführt. Das Öko-Tex Standard 100 Zertifikat trägt zu einer hohen Verbrauchersicherheit bei. Die Prüfkriterien und Grenzwerte sind häufig strenger als nationale oder internationale Vorgaben. Das Zertifizierungssystem umfasst textile Roh-, Zwischen- und Endprodukte sowie verwendete Zubehörmaterialien in allen Verarbeitungsstufen. Ein ökologisch verantwortungsvoller Umgang mit Chemikalien erfordert eine Reglementierung gesundheitsbedenklicher Substanzen. Öko-Tex Standard setzt Maßstäbe noch vor der Einführung von gesetzlichen Regelungen und gleicht internationale Unterschiede in der Bewertung von Problemstoffen und von Land zu Land abweichende Umweltauflagen aus. Die Schadstoffprüfungen richten sich nach dem Verwendungszweck, wobei gilt, dass je mehr Hautkontakt ein Produkt hat- egal ob natürlich oder synthetisch -, desto strenger sind die Richtlinien. Die Tests basieren auf internationalen Prüfnormen und umfassen etwa 100 Prüfparameter. Dabei werden auch Simulationen durchgeführt, welche die Möglichkeiten, wie Schadstoffe in den Körper gelangen (über Mund, Haut oder Atemwege) berücksichtigen. Das Öko-Tex Standard System ist in der Lage, mögliche Kontaminationsstellen für Schadstoffe in jeder Prozessstufe aufzudecken und Missstände zu beseitigen. Für Verbraucher, die Wert auf Produkte legen, die möglichst natürlich sind und ökologisch vertretbar hergestellt wurden, ist das Öko-Tex Standard 100 Zeichen eine große Hilfe beim Textilkauf.